Ja, du liest richtig, 40%! Es gibt nicht viele Strategien die eine solche Umsatzsteigerung ermöglichen. Und wenn es nur 20% sind, ist das sicherlich weitaus mehr als du mit anderen Strategien wie z.B. Marketing, Webseitenoptimierung, etc., ermöglichen kannst wenn du nur die Möglichkeiten in deinem Stammland und in deiner Sprache ausschöpfst.
Nehmen wir z.B. die Firma ASOS, ein britisches Schwergewicht, welches schon früh auf die internationale Erweiterung ihrer Onlineplattform gesetzt hat und mittlerweile ca. 60% seiner Online-Umsätze im Ausland erwirtschaftet.
Online Anbieter, die den grenzüberschreitenden Handel meiden und das ungebrochene Wachstum bei grenzüberschreitenden Verkäufen ignorieren, lassen Wachstumsraten in zweistelligen Prozentzahlen liegen.
Verpasste Chancen – Welches Wachstumspotenzial entgeht dir?
Der Markt für grenzüberschreitende Online-Käufe ist riesig – Im letzten Jahr betrug der Bruttowarenwert der Einkäufe über Grenzen 300 Milliarden US-Dollar, sprich 15% am gesamten E-Commerce. Mit einer Wachstumsrate von ca. 25% p.a. hat dieser Markt ein hervorragendes Wachstumspotenzial, das sich kein Händler entgehen lassen sollte. Die Wachstumsrate ist fast doppelt so hoch wie die Wachstumsrate beim inländischen E-Commerce. Dies ermöglicht Händlern und Herstellern eine einzigartige Chance schneller zu wachsen als die lokale Konkurrenz. Anbieter, die diesen Markt nicht bedienen, lassen sich relativ leicht zu erschließende Wachstumspotenziale entgehen.
Nach aller Voraussicht und den Prognosen zufolge, wird die Nachfrage nach ausländischen Produkten auch nach 2020 nicht nachlassen.
Amazon gilt hier als Vorzeigebeispiel. Seit Ende der 90er Jahre hat man potenzielle Märkte erschlossen und erwirtschaftet mittlerweile über 40% seiner Umsätze außerhalb der USA. Als Gegenbeispiel, Alibabas Umsätze (ein Online Handelsriese) wurden zu 90% noch in ihrem Heimatmarkt in China erwirtschaftet.
Wenn wir schon von China sprechen, China ist der größte E-Commerce Markt weltweit. Der letztjährige Jahresumsatz betrug 405€ Milliarden und davon waren 19,4€ Milliarden Umsatz, der auf ausländischen Webseiten getätigt wurde.
Natürlich kann man sich fragen, was interessiert es mich wenn ein Sack Reis in China umfällt, das ist ja viel zu weit weg. Aber besonders Chinesen sehen “Made in Germany” immer noch als herausragendes Gütesiegel und kaufen sehr gerne deutsche Premiumartikel. Und wenn man dem Kaufverhalten der Chinesen glauben schenken mag, ist eine Lieferdauer von 2 Wochen völlig akzeptabel für sie.
Die Beliebtheit an Premium Artikeln macht sich auch in den Zahlen bemerkbar. Denn der Warenkorbwert liegt bei rund 20% der grenzüberschreitenden Einkäufe bei über $200 und bietet potenziell hohe Margen. Ein weitaus höherer Anteil als bei inländischen Verkäufen.
Internationalisierung – Nicht nur für die Online-Riesen
Als Beispiel habe ich jetzt zwar nur große Global Player genannt, aber nur weil man vielleicht einen kleinen Online Shop hat, heißt es nicht, dass eine Globalisierung eine Nummer zu groß wäre. In der heutigen Zeit gibt es nichts, was auch den kleinen Online-Händler davon abhalten sollte. Die Mythen, es wäre zu kompliziert um auf fremden Märkten zu bestehen bzw. überhaupt zu landen kann man schnell entgegentreten:
- Lokalisierung des Onlineshops erfordert heutzutage keine Lösung, die man von Grund auf bauen muss. Mit Lösungen wie WooCommerce und MultilingualPress ist dies mit relativ günstigen Mitteln in kürzester Zeit möglich. Mehr dazu am Ende des Beitrags.
- Heutzutage gibt es viele Versandanbieter, die Premiumversand ermöglichen und somit kommen Bestellungen relativ zeitnah und sicher bei dem Kunden an.
- Zahlreiche Fulfillment Firmen ermöglichen die Produkte kostengünstig, falls erforderlich, auch im Ausland vor Ort zu lagern. Somit hat man die gleichen Versandbedingungen und -Zeiten wie inländische Anbieter.
- Je spezieller das Produktangebot und je kleiner die Nische, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es dieses Produkt oder Angebot in anderen Ländern gar nicht gibt.
Hauptgründe warum im Ausland gekauft wird
Die Top 3 Gründe, dass sich die Kunden entscheiden, auch auf ausländischen Shops zu kaufen:
- Das Produkt ist gar nicht erhältlich im Land des Kunden.
- Die Preise sind günstiger als die lokale Konkurrenz.
- Die Auswahl an Größen, Farben, Varianten, Stile, etc. ist weitreichender als bei den inländischen Shops
Grenzüberschreitende Käufe werden immer häufiger. Jeder 7. Online-Kauf wird mittlerweile auf einem ausländischen Onlineshop getätigt. 2020 prognostiziert man, dass etwa jeder 5. Dollar für das grenzüberschreitende Online-Geschäft entfallen wird.
Vorreiter für Cross-Border Verkäufe
Großbritannien, USA und China sind die drei größten Angebotsmärkte im grenzüberschreitenden Online-Geschäft. Der Anteil an den Gesamterlösen dieser drei Länder liegt derzeit bei ca. 60%.
Den Erfolg kann man auch anhand von Zahlen ablesen. Obwohl Großbritannien weniger Einwohner hat und somit auch Internet User bzw. Online Käufer, hat Großbritannien den weitaus höchsten Umsatz:
Großbritannien – Japan – Deutschland
Einwohnerzahl: 64M • 126M • 80M
Internet Users: 60M • 115M • 71M
Online Käufer: 43M • 77M • 47M
Umsatz: $174 Mrd. • $114 Mrd. • $66,2 Mrd.
Zum einen haben britische Onlineshops weitaus mehr Cross-Border Verkäufe als z.B. Deutschland, da viele ausländische Kunden die englische Sprache beherrschen. Aber auch, weil britische Firmen, aufgrund von bestehender Präsenz in Commonwealth-Märkten, schon traditionell internationaler ausgerichtet sind als Onlineshops z.B. aus Deutschland oder Japan.
Attraktivität als Hersteller
Besonders attraktiv sind grenzüberschreitende Verkäufe für Hersteller von Produkten. Sie haben dadurch direkten Zugang zu ihren Kunden anstatt erst über einen Zwischenhändler gehen zu müssen. Somit steigt die Gewinnmarge um ein vielfaches an, besonders wenn es sich um ein spezialisiertes Produkt mit geschützter Herkunftsbezeichnung (z.B. bei Lebensmitteln) oder exklusive Verkaufsrechte handelt, führt es fast automatisch zum Erfolg.
Nächste Schritte zur Internationalisierung
Welche Maßnahmen zu beachten sind und wie man diese mit WooCommerce und MultilingualPress am besten umsetzt, erzähle ich euch im nächste Beitrag. Also bleibt dran und schaut, wann das passende Adventstürchen zu diesem Thema in den nächsten Tagen aufgeht.
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